2018 11 18 Moldava Vips Richtung Cr Jpg

Hoffnung auf Bahn-Renaissance: Symbolischer Lückenschluss zwischen Holzhau und Moldava

Mit verschiedenen Veranstaltungen wurde am 18. November die Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie von Moldava (Moldau) nach Most (Brüx) gefeiert. Mit Millionenaufwand hatte die tschechische Staatsbahn - Ceské Drahy - im Herbst investiert und einen lädierten Steildamm bei Mikulov (Niklasberg) generalüberholen lassen.

Mit dem Re-Start für die „Böhmische Semmeringbahn“ wurde gleichfalls ein Symbolischer Lückenschluss des fehlenden Stücks auf deutscher Seite getätigt. Zumal innerhalb der Gesamtstrecke bis nach Freiberg eben immer noch 8,7 km Gleis zwischen den Moldava und Holzhau fehlen.

Durch die Initiative von Heinz Lohse vom Heimatgeschichtsverein Rechenberg wurde letzten Sonntag nun ein Sonderbus ab Bhf. Holzhau und zurück eingesetzt. Gut 50 Schaulustige, u.a. gar aus Glauchau, ließen sich das nicht entgehen.

"Zumindest gab es damit ja erstmals einen Schienenersatzverkehr auf der Strecke", schmunzelte MdL Steve Ittershagen.

Insgesamt erlebte der Grenzbahnhof Moldava bei sonnig-frostigem Wetter einen Massenansturm mit etwa 3.000 Schaulustigen, neben der Anwesenheit der Züge "Hurvinek" und "Hai" fand am Gelände auch ein Halbmarathon sowie ein Event zum Moldauer Waldglas statt.

Im Nachgang kam es im Rathaus von Moldau noch zu angeregten Gesprächen zum Thema Lückenschluss. Projektmanager Petr Fisr erläuterte die Initiativen und die Erwartungshaltungen der tschechischen Seite mit den drei Schwerpunkten Tourismus, Pendler und Wirtschaft/Bergbau.

Dazu MdL Steve Ittershagen: "Ihr seid sehr schnell. Wir brauchen diesen tschechischen Druck sehr wohl in Dresden bei den Ministerien! Derzeit wird ein neues Gutachten zur Strecke erstellt. Ich bin auch optimistisch in Sachen von Förderprogrammen seitens Land und EU, schon auf Grund der zentralen Lage. Das Geld wird wohl weniger das Problem als die langen Genehmigungsverfahren in Deutschland sein. Doch ich werde mich mit aller Energie dahinter klemmen. Das ist doch einfach eine phantastische Strecke!"

An dem freundschaftlichen Gespräch im Moldauer Rathaus nahmen auch der neue Bürgermeister von Moldava, Marcel Münzberger, sowie Heinz Lohse teil.

Für alle Teilnehmer in 785 Meter Gebirgshöhe war es jedenfalls ein sehr interessanter und optimistisch stimmender Tag. Vielleicht sagt man vom 18.11. 2018 dereinst: An diesem Tag mussten wir ja noch mit dem Bus fahren...