Im Rahmen meiner "Klartext"-Reihe mit Ministern der Staatsregierung konnte ich am 1. Februar unseren Kultusminister Christian Piwarz begrüßen. Immerhin knapp 70 Zuhörer kamen an diesem kalten Freitagabend in den Brauhof.
Christian Piwarz zu Beginn seines Vortrages: "Ich fange mal etwas provokativ an: Herzlich Willkommen im Land der Bildungssieger. Zum 13. Mal in Folge! Ich höre bei Sitzungen im Bund immer wieder, andere Bildungsminister hätten gern unsere Sorgen. Trotzdem haben wir natürlich auch Probleme, wie Lehrermangel oder die Attraktivität der Oberschulen, aber darum kümmern wir uns."
In Sachen der Digitalisierung der Schulen und der verspäteten Freigabe der Geldmittel vom Bund sagte der Minister: "Dazu brauchen wir doch keine Grundgesetzänderung. Insgesamt wird Sachsen 250 Millionen Euro vom Bund erhalten, der Freistaat 25 Millionen Eigenmittel beisteuern.“ Zur Rolle der Grundschulen: "Die Grundschule erledigt Grundkompetenzen, in Sachsen werden Tafel und Buch bleiben und auch die Schreibschrift ab der 2. Klasse." Zur Problematik Inklusion: "Wir müssen Grenzen setzen, tastende Wege gehen. NRW und Bremen haben Förderschulen abgeschafft, dort ist die Inklusion gescheitert. Beide Varianten – geschützte Förderschulen und Inklusion in ausgewählten Schulen – sind in Sachsen möglich."
Nach dem Grundsatzreferat entspann sich sei eine lange, 90-minütige Diskussion. Bürger erkundigten sich u.a. zu den Ursachen des Lehrermangels, zur Verbeamtung, zu Seiteneinsteigern, zur Anwärtersonderzulage, zur Schmackhaftmachung des ländlichen Raums für junge Lehrer, zur Bildung im Jahr 2030 sowie zur Beibehaltung der Fachschulausbildung für Bergbauberufe in Freiberg.
Ich glaube, wir haben einen sehr interessanten Abend mit einer ordentlichen Diskussion erlebt. Christian Piwarz macht seit seinem Amtsantritt mächtig Druck, er hat sehr überzeugend seine Maßnahmen und Konzepte dargelegt, um Sachsen auch weiterhin bildungspolitisch an der deutschen und europäischen Spitze zu halten. Ich möchte hier auch klar unterstreichen, dass das hohe sächsische Niveau ohne das große Engagement und die Professionalität unserer Lehrer und Erzieher gar nicht möglich wäre!
Meine Klartext-Foren gehen übrigens weiter – am 11. März mit dem Landwirtschaftsminister Schmidt in Nassau und am 19. März mit der Sozialministerin Klepsch in Freiberg.