Der Name verpflichtet!
Zweifellos ist es die berühmteste Schule der Silberstadt Freiberg und vielleicht auch des gesamten Erzgebirges: das Haus Albertinum. Bereits anno 1515 als erstes humanistisches Gymnasium Sachsens begründet, setzt es noch heute schulische Qualitäts-Maßstäbe für eine ganze Region.
Vor 70 Jahren, am 23. September 1949, wurde ihr der Ehrenname „Geschwister Scholl“ verliehen. Damit zollte der Schulkörper einem Geschwisterpaar Anerkennung, dass in Deutschlands dunkelster Stunde den Mut aufbrachte, Widerstand zu leisten und dies 1943 mit dem Leben bezahlte.
Mit einer Feierstunde im Atrium des Geschwister-Scholl-Gymnasiums begingen am 23. September 2019 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Lehrer und Schüler nunmehr den 70. Jahrestag der Namensgebung. Dazu gab es Ansprachen von Schulleiterin Kerstin Salomon, OB Sven Krüger sowie ein szenisches und musikalisches Beiprogramm von Gymnasiasten zum Thema Sophie und Hans Scholl. OB Krüger erinnerte in seiner Rede daran, dass Freiberg als erstes den Namen Scholl für eine Schuleinrichtung reklamierte. Aber auch an die Tatsache, dass man seinerzeit (es war ja noch Sowjetische Besatzungszone!) dem Freiberger „Stadtverordnetenkollegium“ sogar noch eine Wahl zwischen zwei Namen ließ.
Dieses und manch andere Detail mehr kann in der Wanderausstellung „Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler“ auf 47 Text- oder Bildtafeln noch näher in Betrachtung gezogen werden. Diese läuft im Haus bis zum 2. Oktober – ein Muss für jeden Geschichtsfreund!